Tipp des Monats Januar

Gott und göttliches

Eine interreligiöse Spurensuche

Aus:Gott und Göttliches-Eine interreligiöse Spurensuche. Unterrichtsmaterialien für die Sekundarstufe Band 8

von Andreas Gloy, Thorsten Knauth, Halima Krausen u. a.. Kösel Schulbuch Seiten 4-5.

 

 

Gott und Göttliches-

Eine interreligiöse Spurensuche

Unterrichtsmaterialien für die Sekundarstufe Band 8

von Andreas Gloy, Thorsten Knauth, Halima Krausen u. a.

 

Die Arbeitshilfe begrüßt uns ungewöhnlich mit einem doppel- seitigen Wimmelbild (siehe oben). Dies lädt uns ein mit unseren Schülerinnen und Schülern auf die Suche nach Gott und dem Göttlichen im Alltag von Menschen und in religiösen Traditionen zu gehen. Das Wimmelbild zeigt eine Sammlung von beispielhaften Szenen zu der Frage wo sich Gott und Göttliches in unserem Alltag zeigen. Es ist quasi eine didaktische Landkarte. Die SchülerInnen bekommen einen ersten Überblick über die Unterrichtseinheit und im Verlauf des Buches werden die einzelnen Szenen als Unterrichtsbausteine herausgestellt. Am Buchende finden Sie noch Vorschläge für mögliche Klassenarbeiten.  Abgerundet wird die Einheit mit der Aufgabe ein eigenes Wimmelbild zu gestalten.

 

 

Wer möchte darf sich selbst einmal auf die Suche im Wimmelbild begeben zu der Frage:

"Als ich neuliche Gott (nicht) begegnete."

 

Alle 8 Religionskundigen haben zu dieser Frage eine Geschichte geschrieben zu der jeweils auch ein Bild zu finden ist. 

Finden Sie das Bild zu der Geschichte von Thorsten Knauth?

Seite 48: "Seit Stunden saß ich am Schreibtisch und grübelte über schwere Fragen, als es an der Tür klopte.

Eigentlich wollte ich nicht gestört werden. Dennoch öffnete ich. Im Eingang stand ein Männlein, das gerade bis zur Türklinke reichte. Es lüpfte seinen grünen Hut, in dem eine Feder steckte, und verbeugte sich: "Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Gott. Friedrich Gott. Denken Sie jetzt bitte nichts... Erlauben Sie, dass ich eintrete?" Verwirrt trat ich einen Schritt zur Seite und das Männlein tippelte in die Küche, als ob es immer schon hier zu Hause wäre. Flink holte es aus seinem Rucksack Brot, Wurst und Käse, auch eine Flasche Apfelsaft, Messer, zwei Gläser, dazu noch Papiertücher, ordnete alles hübsch auf dem Tisch und legte in seiner Mitte schließlich noch ein Gänseblümchen dazu.

"Machen Sie mir bitte die Freude und speisen mit mir."

Ich setzte mich, wir aßen schweigend und blickten uns zwischen den Bissen freundlich an. Vor dem Küchenfenster holten Amseln Beeren aus der Eberesche.

"Nun lassen Sie uns ein paar Schritte im Garten tun", ermunterte mich mein seltsamer Gast und wieder folgte ich fraglos. Wir gingen das leicht abfallende Waldgrundstück hinunter auf die Lichtung, wohin eine späte Herbstsonne letzte Sommerwärme geschickt hatte. Trocken war der Moosboden, auf dem wir uns niederlegten. Ich schloss die Augen, hörte über mir Wind durch Bäume streichen, spürte wohlige Wärme, atmete ruhig und schlief ein.

Als ich verwachte war mein freundlicher Begleiter nicht mehr zu sehen. Von den Resten unseres Mahls legte ich mir Käse auf eine Scheibe Brot und kaute nachdenklich: "Woher kam er? Wohin ging er? Warum kannte er mich?"

 

Für das neue Jahr 2019 wünschen wir Ihnen auch immer wieder diesen ungewöhlich (schönen) Besuch wenn Sie nachdenklich und voller Arbeit am Schreibtisch sitzen. Besuch der Sie auffordert Auszeiten zu nehmen "den Wind zu spüren und die wärmende Sonne."